Welcher Dimmer ist für eine LED geeignet?
LED-Leuchtmittel sind komplexer aufgebaut als herkömmliche Varianten wie Glühbirnen oder Halogenstrahler, dadurch ist auch das Dimmen schwieriger. Nicht alle LED-Leuchten sind überhaupt dafür geeignet und es ist auch entscheidend, welcher Dimmer eingesetzt wird. Hier bieten wir allgemeine Informationen zu Dimmern für LEDs, dazu, worauf man achten muss und welche Störfälle auftreten können.
Die verschiedenen Einbau- und Bedienmöglichkeiten der Dimmer
Was muss beim Dimmen beachtet werden?
Funktionsweise des Dimmers
Bei klassischen Glühbirnen verringert ein Dimmer den Strom, welcher durch den Glühfaden fließt. Dadurch erscheint die Beleuchtung weniger hell. Auch eine Leuchtdiode erzeugt mehr Licht, wenn mehr Strom durch den Halbleiter fließt. Allerdings fließt der Strom bei einer LED-Leuchte nicht direkt durch den Halbleiter, sondern zuerst durch eine vorgeschaltete Elektronik, die den Wechselstrom aus dem Stromnetz zu Gleichstrom umwandelt, mit dem LEDs funktionieren. Egal welcher Dimmer eingesetzt wird, für LEDs muss er genau genommen nicht die Leuchte regeln, sondern die Elektronik davor.
Einige moderne Leuchten ändern nicht nur die Helligkeit, sondern auch die Farbtemperatur – so wird das wärmere Licht gedimmter Glühlampen simuliert.
Verschiedene Dimmertypen
Im Allgemeinen gibt es verschiedene Dimmertypen für unterschiedliche Leuchtmittel – sie unterscheiden sich grundsätzlich in ihrer Funktionsweise. Einige Typen kommen sowohl für klassische Leuchten als auch für LEDs zum Einsatz, andere sind speziell für die LED-Technik geeignet. Folgende Typen gibt es:
- Phasenschnittdimmer
- Universaldimmer
- Pulsweiten-Modulation (PWM)
- DALI-Schnittstelle (digital addressable lighting interface)
Die Phasenschnittdimmer gibt es sowohl für klassische als auch moderne Leuchtmittel, Universaldimmer sind eher für klassische Leuchten geeignet. PWM und DALI sind hingegen speziell auf LEDs zugeschnittene Dimmertypen.
Die meisten LED-Dimmer arbeiten mit 230 V Netzspannung, darum wird diese bei den wenigsten Produktbezeichnungen angegeben. Nur bei Niederspannungsdimmern (z.B. 12 V) ist die Spannung angegeben, weil sie eher die Ausnahme sind.
Phasenschnittdimmer
Diese Gruppe lässt sich je nach Technik noch einmal unterteilen in Phasenanschnittdimmer und Phasenabschnittdimmer. Beide wurden ursprünglich für klassische Leuchten entwickelt, lassen sich aber auch für LEDs verwenden. Der Phasenanschnittdimmer ist für induktive Last geeignet, zum Beispiel bei einem konventionellen (gewickelten) Trafo. Außerdem gibt es den Phasenabschnittdimmer, welcher für kapazitive Last ausgelegt ist, also zum Beispiel für elektronische Transformatoren. Auch die meisten dimmbaren LED-Lampen erfordern diesen Dimmertyp.
Universaldimmer
Weit verbreitet ist der Universaldimmer, welcher automatisch die angeschlossene Last erkennt und zwischen Phasenanschnitt- und Phasenabschnitttechnik umschalten kann. Für herkömmliche Lampen wird diese Variante am häufigsten eingesetzt.
Pulsweiten-Modulation
Bei der Pulsweiten-Modulation wird der Stromfluss zur Leuchtdiode bzw. zu der zwischengeschalteten Elektronik immer wieder in bestimmten Intervallen unterbrochen. Je länger die Pausen sind, desto geringer ist der Lichtstrom, welcher das menschliche Auge erreicht – so erscheint das Licht dunkler.
DALI-Schnittstelle
Mit einer solchen Schnittstelle lassen sich mehrere LED-Leuchten im ganzen Haus miteinander vernetzen und dadurch zusammen oder auch einzeln ansteuern. Als Teil des Smart Home lässt sich eine solche Anlage sogar über das Smartphone steuern. Dafür geeignete Produkte sind bisher noch eher selten und man muss noch mehr als einen Dimmer finden, welcher für die gewünschten LED-Leuchten geeignet ist.
Verschiedene Einbau- und Bedienmöglichkeiten der Dimmer
Die grundsätzlichen Dimmertypen sind in unterschiedlichen Varianten erhältlich, die sich in Einbau- und Bedienmöglichkeiten unterscheiden. Der Typ, welcher im Haushalt am häufigsten verwendet wird, ist der Unterputz-Dimmer – er wird anstelle eines normalen Lichtschalters an der Wand angebracht. Im Gegensatz dazu ist der Schnurdimmer an der Zuleitung zur LED-Lampe befestigt – dies findet man häufig bei Tisch- oder Stehlampen. Beide Varianten gibt es in folgenden Ausführungen:
- Drehdimmer – über ein Drehrad wird die Helligkeit der Leuchte geregelt, Drücken schaltet das Licht an oder aus
- Tastdimmer – über eine Schaltwippe wird die Lampe ein- und ausgeschaltet sowie die Helligkeit reguliert
- Touch- / Sensor-Dimmer – diese Variante wird über ein Sensorfeld mit Berührung bedient
Zusätzlich gibt es noch einen Steckdosendimmer, welcher zwischen Steckdose und Netzstecker der Lampe gesteckt wird. Diese Variante funktioniert allerdings nur in Ausnahmefällen mit LED-Leuchten.
Was muss beim Dimmen beachtet werden?
Nicht alle LED-Leuchtmittel sind dimmbar. Eine Dimmbarkeit ist deutlich auf der Verpackung vermerkt – fehlt diese Information, kann das Leuchtmittel nicht mit einem Dimmer verwendet werden. Eine herkömmliche LED-Leuchte darf auch nicht hinter einen Dimmer geschaltet werden, welcher immer auf 100% Leistung steht – auf Dauer kann die Leuchte sonst beschädigt werden. Andersherum ist es kein Problem: Dimmbare Lampen können auch ohne Dimmer verwendet werden.
Es gibt viele Hersteller für Dimmer und Leuchtmittel, aber sie konnten sich bislang nicht auf ein einheitliches Steuerungssystem einigen. Darum muss man immer vor dem Kauf prüfen, welcher Dimmer zu welcher Leuchte passt – z.B. über Kompatibilitätslisten des Herstellers.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die zulässige Last eines Dimmers. Einerseits muss die Mindestlast erreicht werden, andererseits darf die Höchstlast nicht überschritten werden – hier bitte immer auf die Watt-Zahl der Leuchtmittel achten.
Was sind mögliche Probleme?
Beim Dimmen von LED-Leuchten können verschiedene Probleme auftreten. Meistens sind das folgende:
- Leuchtmittel bleibt dunkel
- Die Helligkeit lässt sich gar nicht oder nur wenig regeln
- Flackern
- Brummen
- LED geht kaputt
Diese Fälle kommen meistens dann vor, wenn nicht dimmbare Leuchten trotzdem gedimmt werden sollen. Auch ein Dimmer, welcher nicht mit dem Leuchtmittel kompatibel ist, kann zu Störungen führen. Außerdem könnte die Mindestlast nicht ausreichend sein. In allen Fällen sollten die LED-Leuchten dahingehend überprüft werden, ob sie dimmbar sind und welcher Dimmer kompatibel ist – denn alle Probleme beim Dimmen können über kurz oder lang zur Beschädigung des Leuchtmittels führen.